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Anna Mashi

Doktorandin

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas
79085 Freiburg im Breisgau

Email: anna.mashi@geschichte.uni-freiburg.de


Wissenschaftlicher Werdegang

Seit Januar 2019 Doktorandin an der Professur für die Geschichte des Romanischen Westeuropa an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Jörn Leonhard
2014–2018 Masterstudium Vergleichende Geschichte der Neuzeit an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Abschluss M.A.
2011–2018 Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas, Prof. Dr. Jörn Leonhard sowie für den SFB „Helden - Heroisierungen - Heroismen“
2010–2014 Bachelorstudium der Neueren und Neuesten Geschichte und der Politikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Abschluss B.A.
2012–2013 Auslandsjahr am Trinity College Dublin
2011–2012 Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Prof. Dr. Jan Eckel

Forschungsinteressen

  • Geschichte der Staatenlosigkeit im 20. Jahrhundert
  • Geschichte des Humanitarismus
  • Geschichte von Migration und Flucht im 19. und 20. Jahrhundert
  • Geschichte moderner Staatlichkeit
  • Geschichte des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit

Stipendien

Seit 2020 Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
2013–2017 Förderung durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes
2012–2013 Förderung durch das Erasmusstipendium

Promotionsprojekt

Statelessness in the Weimar Republic: An International History of Germany between National Sovereignty, International Politics and the Influence of Private Organisations 1922-1936

Das Dissertationsprojekt erarbeitet eine Geschichte der Staatenlosigkeit in Deutschland 1922-1936. Ausgangspunkt sind zwei miteinander konkurrierende Entwicklungen: Zum einen begann nach dem Ersten Weltkrieg eine Phase der Durchsetzung des Modells des souveränen Nationalstaates. Zum anderen nahm im gleichen Zeitraum die Bedeutung internationaler Politik und humanitärer Organisationen auch für nationale Politik zu. Das Projekt konzentriert sich daher auf den Umgang des Deutschen Reiches, des Völkerbundes und privater Organisationen mit Staatenlosigkeit als zentrale Fallstudien für die sich verändernden Beziehungen zwischen diesen Akteuren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Art und der Veränderung der Kommunikation über Staatenlosigkeit als ein nicht mehr nur nationalstaatlich zu bewältigendes Problem.

Nach einer kurzen Entwicklungsgeschichte von Staatsbürgerschaft und Staatenlosigkeit vor und während des Ersten Weltkriegs wird die Entdeckung von Staatenlosigkeit als politisches Problem anhand der deutschen und insbesondere der russischen staatenlosen Flüchtlinge zwischen 1919 und 1924 analysiert. Die Entwicklung eines internationalen Staatenlosenregimes zur Bewältigung der russischen Fluchtbewegung sowie die Rolle privater Organisationen in diesem Zusammenhang bilden den Kern des zweiten inhaltlichen Kapitels. Hier wird auch die Lobbyarbeit von Interessengruppen sowohl spezifischer Flüchtlingsgruppen als auch Staatenloser im Allgemeinen beleuchtet. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Staatenlosenregimes in Deutschland und international zwischen 1924 und 1936. Hier sind insbesondere internationale Verträge, Konferenzen und nationale sowie juristische Reaktionen auf geplante Erweiterungen des Regimes von Bedeutung. Das letzte Kapitel konzentriert sich auf den Übergang Deutschlands von einem der Hauptaufnahmeländer zu einem der Hauptproduzenten von Staatenlosen während des Nationalsozialismus. Dabei wird gezeigt, wie die Entwicklung des internationalen Systems die Grenzen eines humanitären, internationalen Lösungsansatzes sichtbar machte, gleichzeitig aber auch neue Handlungsräume für nichtstaatliche Akteure schuf, die dadurch mehr Einfluss gewinnen konnten, als dies vor dem Krieg denkbar gewesen wäre.

Das Projekt läuft bis Frühjahr 2024 und wird in englischer Sprache abgefasst.

Vorträge

2022 „Statelessness and the sortie de guerre in Germany“ auf der internationalen Tagung Humans in Motion: War Crisis and Refugees in Europe, 1914-1923 (Jagiellonian University, Krakau)
2022 „Actors of Statelessness” auf dem Internationalen Seminar Historicizing the Refugee Experience, 17th-21st Centuries (DHI, Washington)
2017 „Die UNHCR im Dilemma von Anspruch und Wirklichkeit“ auf der Tagung Soziale Arbeit – (K)ein Ort der Menschenrechte (Akademie für Politische Bildung Tutzing)

Publikationen

  • (u.a.): Die Kriegssammlung der Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., in: Badische Heimat 3 (2014), S. 170–182.

Rezensionen und Tagungsberichte